Dieses bittere und aus Sicht des Bürgers eigentlich enttäuschende Fazit kann man nach den zwei Klausursitzungen zur Haushaltsaufstellung 2019 (fortfolgend) wohl ziehen. Erstmals plante Bürgermeister Herold vor der Erstellung des Haushaltsentwurfs mit dem Gemeinderat gemeinsam eine Gewichtung (Priorisierung) von Maßnahmen im Investitionsplan vorzunehmen. Was soll angegangen werden? Was soll noch geschoben werden? Was erscheint also wichtig? Was erscheint also weniger wichtig? Im Grunde eine sinnvolle Verfahrensweise die sicherlich auch auf der Tatsache und Feststellung der Verwaltung fußte, es braucht seit 2018 immer zwei Beschlüsse zum Haushalt. Einen Beschluss über das aktuelle Haushaltsjahr und einen Beschluss über die drei Folgejahre. Aufgeteilt in Pflicht-, Soll- und Freiwillige Maßnahmen hatte jeder Gemeinderat immer drei Klebepunkte (ingesamt 9 Stk.). Freigestellt war, ob man ein, zwei oder drei Klebepunkte in jedem Bereich für eben ein, zwei oder drei Maßnahmen vergeben will. 

Innen vor Außen - eher nicht erkennbar in Burgsinn

Während man in den umliegenden Allianz-Gemeinden eine Innenentwicklung und Verschönerung beobachten kann oder zumindest die Zielsetzung dazu aus der Presse entnimmt, scheint das Prinzip "Innen vor Außen" in unserer Entscheiderebene noch nicht angekommen zu sein. Hier aber zunächst mal eine Übersicht der obersten Platzierungen in jedem Bereich.  

Die Neugestaltung der Ortsmitte erreicht zwar mit 7 Punkte einen oberen Rang (hinter einem Rasenmäher!!!), kann dies aber nur durch                    alleine 4 Zähler von der IB schaffen.

Ohne uns wäre die Gewichtung mit einem Ergebnis von 3 Punkten erheblich schlechter ausgefallen. Die Umgestaltung der unschönen Schotterflächen im Ortskern neben dem Rathaus scheinen also kaum Handlungsdruck bei den anderen Fraktionen im Rathaus zu erzeugen. Aber vielleicht war es für viele auch einfach nur schwer zu fassen, da wir uns ja grundsätzlich nicht mehr über dieses Thema unterhalten und wir uns auch so nicht über klare Vorstellungen der Nutzung klar und einig werden können. Letzteres ist aber für eine Planung, Kostenbezifferung und eine Findung von Förderwegen maßgeblich. Andere Gemeinden zeigen uns da auf wie es geht. Nur im Park haben wir zwischenzeitlich eine halbwegs klare Vorstellung mit dem Park-Konzept. Ohne uns hätte es aber auch diese Entwicklung/Planung im Ort nicht gegeben!

Und auch bei den SOLL-Aufgaben kann man die andere Denke gut erkennen. Beide Brücken sind sanierungsbedürftig. Doch die dem Ortskern nähere, viel stärker frequentierte und von einer größeren Allgemeinheit genutztere Aurabrücke - mit ihrem unschönen Geländer auch entlang der Aura - erreicht nur 6 Punkte. Eine hochdimensionierte Brücke Jägerwiese (30/30t) über die Sinn hingegen kommt auf 10 Punkte und Platz 2 nach der Beschaffung eines neuen Traktors. Und dies, obgleich eine Realisierung mit 60 000 Euro ungleich einfacher zu gestalten wäre.

Ungeachtet dieses Ergebnisses werden wir uns als IB weiterhin zusammensetzen und den jetzt zu erstellenden Haushaltsentwurf mit allen interessierten Mitgliedern besprechen. "Innen vor Außen" wird für uns dabei gerade bei den Investitionen eine Rolle spielen. Wir wollen den Ort entwickeln!