Waldbegehung, Erläuterung der Forstarbeit, sowie des Betriebsergebnisses durch Hans-Peter Breisch

Am 18.06.2020 startete die Gemeinderatssitzung mit einer Begehung des Gemeindeswaldes. Der erste Bürgermeister Herold musste sich kurzfristig entschuldigen und wurde durch M. König vertreten, welcher die Sitzung an diesem Abend leitete.

Hans-Peter Breisch, Betriebsleiter des Forstbetriebs, erläuterte an einigen Beispielen anschaulich die geleisteten, sowie auch in Zukunft erforderlichen Arbeiten. So wurden bereits in der Vergangenheit mehrere Wasserbecken künstlich angelegt. Diese gewährleisten zum einen, dass Regenwasser aufgefangen wird und so dem Wald zu Gute kommt, leisten aber gleichzeitig auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und stellen eine wichtige Grundlage zu natürlichen Schädlingsbekämpfung dar, da sie schlichtweg die Lebensgrundlage für insektenvertilgende Vögel sind.

Waldbegehung, Veranschaulichung von durch Starkregen verursachten Schäden

Umso erfreulicher, dass ein Teil der so geschaffenen Biotope völlig kostenneutral entstehen konnte. Zu alledem wird durch solche Rückhalteeinrichtungen  erreicht, dass bei Starkregen weitaus weniger Schäden auftreten deren Behebung ebenfalls finanziell zu Buche schlagen würde.

Breischs Credo einer nachhaltigen, sowie ökologischen Bewirtschaftung teilte das gesamte Gremium. Ihm war es daher auch ein Anliegen darauf hinzuweisen, dass es sich bei ca. 80% des Eicheneinschlags um bereits absterbende Bäume handelt. Oft entstehe nach seiner Auffassung bei der Ausstellung des Einschlags im Bereich der Jägerwiese bei der Bevölkerung der Eindruck, dass der Wald seiner gesunden Bäume beraubt würde. Nahezu das Gegenteil sei wie beschrieben der Fall.

Besichtigung eines bereits vor einigen Jahren angelegten Biotops

Den Bestand des burgsinner Gemeindewaldes bezeichnete Breisch insgesamt als solide. Er machte jedoch auch deutlich, dass eben um diesen zu sichern, sowie dem bereits einsetzenden und im Wald deutlich spürbaren Klimawandel entgegen zu wirken, die Weiterführung der durch ihn bereits veranlassten Maßnahmen erforderlich sei.

Die Einführung der Regiejagd habe nach Ansicht von Breisch sehr positive Auswirkungen gezeigt. Hier handele der Forstbetrieb zusammen mit der Hegegemeinschaft in einem komplexen Verfahren den Abschussplan aus, welcher anschließend beim Landratsamt genehmigt wird. Das es hier durchaus auch zu unterschiedlichen Auffassungen kommen kann, machte der im Publikum anwesend Vorsitzende der Hegegemeinschaft Rützel deutlich. Nach unserer Ansicht erscheint dieser Weg der Entscheidungsfindung mit einem offenen Meinungsaustausch für die Zukunft praktikabel. Natürlich wird es aufgrund der teils unterschiedlichen Interessen immer wieder Diskussionen geben. Nur so kann aber durch Kompromissbreitschaft beider Seiten ein entsprechender Konsens und auch ein Miteinander entstehen.

Bei der Vorstellung des Betriebsergebnisses teilte Breisch mit, dass der geplante Einschlag von ca. 20.000 fm, krankheits- sowie corona-bedingt nicht erreicht werden konnte. Mit lediglich 17.200 fm Einschlag habe sich der Gewinn von  erhofften ca. 300.000 Euro, um ca. 100.000 Euro geschmälert. Im Vergleich zu umliegenden Gemeinden deren Betriebsergebnis teils negativ ausgefallen sei, zeigte sich Breisch dennoch zufrieden. Für die Zukunft appellierte er daran den Fokus auf mehr eigenes Personal zu legen. Der finanzielle Vorteil  Fremdunternehmer zu engagieren sei nicht mehr gegeben. Außerdem würden diese verständlicherweise wirtschaftlicheren Großprojekten Vorrang einräumen, was dazu führe, dass Arbeiten erst verspätet erledigt werden könnten. Auch beim Personalkörper regt Breisch an, rechtzeitig für eine entsprechende Verjüngung zu initialisieren, da altersbedingte Krankheitstage mittlerweile einen durchaus kritischen Bereich erreicht hätten.

 

Feuerwehrhaus

Vorbehaltlich noch fehlender Anliegerunterschriften erteilte der Rat einstimmig den Auftrag zur weiteren Forcierung der Errichtung des neuen Feuerwehrgerätehauses.

 

Anfragen:

Bäume am Kirchrain

Unsere Anfrage zum Sachstand der gefällten Bäume am Kirchrain und der weiteren Verfahrensweise wurde aufgenommen. Da Herold kurzfristig nicht an der Sitzung teilnehmen konnte, war eine adhoc Auskunft nicht möglich.

Neubaugebiet

Auch unsere Anfrage zum aktuellen Planungsstand des Neubaugebietes konnte vor somit vor Ort nicht  geklärt werden und wurde weitergereicht.

Allianz Projekt zum Schwimmbad

Leider stieß unsere Kritik zur Allianzsitzung vom 27.05.2020 und die Diskussion zur Unterstützung des Freibades auf wenig Verständnis. Vom 31.03.2020 bis zum 04.05.2020 war durch das Allianzmanagement eine Umfrage zum Freibad durchgeführt worden. Deren Ergebnis wurde laut Protokoll in der Allianzsitzung präsentiert. Hier sprachen sich 81,6% für eine finanzielle und 86,3% für eine jährliche Unterstützung aus. Umso unverständlicher ist es für uns, dass dies in der anschließenden Diskussion kategorisch ausgeschlossen und stattdessen ein einmaliges Projekt, für welches in der Umfrage mit lediglich 46,3% votiert wurde, in Erwägung gezogen wird. Selbstreden ist eine einmalige Investition für die Allianz-Kommunen leichter zu stemmen. Das wäre sie auch für Burgsinn. Das Schwimmbad verursacht jedoch nun mal hohe jährliche Kosten die es zu finanzieren gilt.

Vor dem Hintergrund den Umfrageergebnissen keine Bedeutung beizumessen, sind diese aus unserer Sicht für die Zukunft, zumal sie finanziell auch nicht ganz unerheblich sind, durchaus entbehrlich.

Die Umfrage, sowie das Sitzungsprotokoll kann über den hier verlinkten Internetauftritt der Allianz eingesehen werden:

Umfrage:

https://www.sinngrundallianz.de/eigene_dateien/vgem-burgsinn/aktuell/ilek/freischwimmbad.pdf

Sitzungsprotokoll:

https://www.sinngrundallianz.de/eigene_dateien/vgem-burgsinn/aktuell/ilek/2020-05-27.pdf

Mainpostartikel der die Umfrageergebnisse abbildet:

https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/fuer-ein-attraktives-freibad-wuerden-viele-auch-mehr-zahlen;art768,10468066