Was passiert, wenn man Forstwirtschaft losgelöst von einem Blick auf andere Handlungsfelder der Gemeinde betreibt, konnte man dieses Jahr gut am Beispiel des Gräfendorfer Wanderwegs erkennen. Eigentlich eine echte Perle mit direkter Anbindung an unseren Ort. Seit Jahren nicht nur Wanderweg mit Potential zum Qualitätswanderweg sondern auch ein Highlight im Routenkonzept unseres Bikewald-Gebiets und immer wiederkehrend in Abschnitten auch Bestandteil der Streckenführungen anlässlich des Kulinarischen Wandertags. Alles eigentlich bekannt! Sollte man denken! 

Doch was jahrelang durch Routenpaten aufwändig zu Fuß oder dem Bike gepflegt wurde, sieht wenige Wochen vor dem 5. Kulinarischen Wandertag 2018 über weite Strecken so aus ...

 

Forstwirtschaft ist freilich ein wichtiger, finanzerträglicher Faktor. Das stellen wir weder in Abrede noch stellen wir andere Handlungsfelder über diese Bedeutung. Aber mit Wegebeauftragten im Forstbetrieb muss es möglich sein solche Totalschäden an schönen Wegen zu verhindern. Das kleine Schäden durch Gassen im entsprechenden Abstand entstehen, verstehen auch wir. Diese wären aber in Pfadbreite wesentlich einfacher zu korregieren.

Gehen wir so mit unseren "Perlen" (hier im Handlungsfeld Touristik und Freizeitangebot) um, können wir eigentlich jedwede Bemühungen in diesem Bereich einstellen. Die Anzahl solcher Pfade ist überschaubar und angesichts der forstwirtschaftlichen Gesamtfläche marginal. Natürlich kann auch diese Wüste wieder von der Natur zurückerobert werden und Wanderer wie Biker werden auch wieder einen Pfad mit den Jahren spuren, aber bis dahin wird der Weg seinen guten Ruf vielleicht verloren haben. Einen ersten Eindruck werden die Besucher beim Wandertag gewinnen! Ganz nebenbei wird so ein Umgang auch den Anstrengungen der Routenpaten in den zurückliegenden Jahren nicht gerecht. Man muss sich nicht wundern, wenn deren Lust am Pflegen (ver)schwindet.

Auch bei der Bürgerversammlung wurde heuer Kritik am Zustand der Wanderwege laut und so haben wir das Beispiel "Gräfendorfer Wanderweg" auch mit einer Bitte um Koordinierung an den Bürgermeister gemeldet. Es muss aus unserer Sicht möglich sein hier ohne nennenswerte Einschränkung der Forstbewirtschaftung mehr Spürsinn und Sensibilität an den Tag zu legen. Denn auch der hier deutlich zu sehende Maschineneinsatz war sicherlich nicht kostenlos!