Liebe Freunde der IB,
liebe Bürgerin, lieber Bürger,

seit 25. November ist es also amtlich und auch öffentlich. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen mit den Verantwortlichen der Freien Wähler Gemeinschaft Jossgrund zu einer Kandidatur in der hessischen Nachbargemeinde entschlossen. Meinen Entschluss teilte ich allen anwesenden Mitgliedern beim letzten IB-Treffen mit und warb um Verständnis. Natürlich reichen persönliche Kontakte aus dem Jossgrund auch nach Burgsinn und letztlich berichteten ja bereits Gelnhäuser Tageblatt und Gelnhäuser Neue Zeitung über die Nominierung. So kann ich auch nachvollziehen, dass mein Entschluss auch hier Gesprächsinhalt wurde und sicher auch Anlass für Nachfragen gibt.

Zunächst möchte ich mitteilen, dass mich die Freien Wähler auf Empfehlung einer Sinngrund-Bürgermeisterin kontaktierten und ich darüber gleichfalls überrascht wie erfreut war. In den nachfolgenden Wochen habe ich die Situation reichlich und Schritt für Schritt in ganz vielen Gesprächen reifen lassen. Das ich es mir aus verschiedensten Gründen, insbesondere auch mit Blick auf die Initiative Burgsinn, nicht leicht gemacht habe, dürfte sicherlich jedem klar sein der mich kennt. Schließlich war und ist die IB mir eine Herzensangelegenheit.

Gemeinsam haben wir die IB bewusst "anders" gegründet, haben versucht durchgängig bis heute unsere Art und Weise einer offenen und transparenten Kommunalpolitik zu leben und umzusetzen. Stolz blicke ich auf die Jahre seit 2013 zurück und halte fest: Wir blieben uns und unseren Zielen - so klein wir auch waren - immer treu. Unabhängig vom Wahlausgang am 5. März 2017 kann ich eines also zum jetzigen Zeitpunkt auch mit Bestimmtheit sagen und versprechen: Ich bleibe der IB in jedem Fall erhalten!

Natürlich trete ich ab jetzt in die Wahlwerbung in Jossgrund ein und tue dies auch mit dem Ziel gemeinsam mit den Freien Wählern erfolgreich zu sein. Bei den zurückliegenden Kommunalwahlen im Frühjahr erzielte die FWG stolze 55,5 % und damit die absolute Mehrheit. Deren nachvollziehbarer Anspruch nun auch einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen zu schicken verband sich seit Kontaktaufnahme mit meiner Feststellung, vor Ort eine kompetente und offene Mannschaft auf meiner Seite zu wissen. In Abwägung der Chancen und in der Annahme meiner Bedingung, nämlich in Burgsinn wohnhaft zu bleiben, überwogen am Ende aber die positiven Punkte deutlich und halfen mir ebenso zum Entschluss weiter wie der eine oder andere Ratgeber auch aus den Reihen der IB.

So fällt mein Entschluss auch nicht "gegen Burgsinn" oder gar aus kommunalpolitischen Beweggründen in/aus Burgsinn heraus. Mein Mandat als Marktgemeinderat werde ich gerne und mit uneingeschränktem Engagement bis zu einer möglichen Amtsübernahme im Juni 2017 fortführen. Da es sich aber auf "zwei Hochzeiten selten gut tanzen lässt" würde eine Amtsübernahme in Jossgrund natürlich ein Ausscheiden aus dem Gemeinderat hier bedeuten. Diesen Fokus wäre ich den Bürgerinnen und Bürgern im Jossgrund schuldig. Dies bedeutet aber nicht, dass ich der IB als Ratgeber und Mitglied verloren gehe und wir unseren Weg nicht weiter, auch über die Kommunalwahl 2020 hinaus beschreiten wollen. Wir haben viel bewegt und angestoßen seit 2014; ich spare mir hier eine Auflistung aus.

Wie jede andere Partei/Wählergemeinschaft haben auch wir so genannte "Nachrücker" auf unserer Liste und ich habe bereits frühzeitig mit allen Kontakt aufgenommen. Hier macht es uns die Tatsache einfach, dass jeder Bewerber/jede Bewerberin 2014 auch wirklich zur Mandatsübernahme bereit war. So sorgt mich die Nachfolge gar nicht. Auch ist eine Mandatsübergabe keinesfalls eine Seltenheit. Gabriele Kühlwein folgte erst kürzlich auf Birgit Grimm bei der SPD/FW/BAL und Torsten Höfling übernahm unmittelbar nach der Wahl den Platz von Wilfried Heßler bei der Bürgerliste.

Das letzte Wort in der unmittelbaren Demokratie spricht aber der Wähler. Und so wird der Jossgründer unwissentlich auch über mein weiteres Engagement in Burgsinn abstimmen. So überlasse ich es abschließend gerne den unterschiedlichen Betrachtern meiner Person, ob ein Wahlsieg meiner Person letztlich Bedauern oder Freude über meinen (kommunalpolitischen) Weggang hervorrufen würde - man möge mir diese kleine Satire an dieser Stelle verzeihen. Vielleicht ändert sich auch gar nichts! Ich blicke jedenfalls gespannt auf den 5. März 2017 - danach sind wir alle schlauer ... hier in Burgsinn und in Jossgrund.

Für die Glückwünsche zu meiner Kandidatur bedanke ich mich herzlich.

Euer Willi Balkie
Marktgemeinderat, Erster Vorsitzender IB