Nun ist es also beschlossen. In seiner Sitzung am 27. Februar 2018 hat der Marktgemeinderat sich in einer 90-minütigen Diskussion zu einem, aus unserer Sicht fragwürdigen Beschluss erweicht. Besser als nix - JA! Die beste Lösung - NEIN!

images/news-pics/125_1520173472.jpg



Im Ergebnis werden die aus 2015 stammenden ca. 8 000 Euro wieder um sagenhafte € 2 000 Euro auf 10 000 Euro aufgefüllt. In 2015 wurde dieser Betrag bereits beschlossen. Für die Folgejahre 2019 bis 2021 werden jeweils 5 000 Euro für den Flowtrail zur Verfügung gestellt. In der Summe stehen also € 25 000 Euro für den Bau zur Verfügung. Besser als nix! Aber mit einer Fertigstellung kann somit frühestens 2021 gerechnet werden (entspricht dann einer Projektzeit von mindestens 6 Jahren!).

Am 27. Februar musste der Gemeinderat schlichtweg Farbe bekennen. Will man etwas im touristischen Sektor und für eine Fortentwicklung im Freizeitbereich tun oder nicht!? Will man es "low budget" oder möglichst professionell und damit wirkungsstark und nachhaltig?

Für eine Entscheidungsfindung hatten wir uns bemüht die Zahlen für ein besseres Verständnis aufzubereiten. Folgende Umsetzungsvarianten standen zur Auswahl:

 



Bei den dargestellten Kosten handelt es sich um die kalkulierten Kosten für den Markt Burgsinn. Varianten 3 und 4 sind Umsetzungsvarianten mit LEADER-Fördergelder aus der LAG Spessart. Über LEADER hätte man bis zu 60 % der Nettokosten aus Brüssel erhalten können. Dies hätte ein aufwändiges und bürokratisches Antragsverfahren bedeutet. Bei Variante 3 hätte diese Leistung wie auch alle weiteren Ingenieursleistungen das Planungsbüro TOPONEO übernommen. Bei Variante 4 hätte sich dafür mehr die Flowtrail-Gruppe mit unserer Hilfe einbringen müssen. TOPONEO hätte sich dann temporär, thematisch und bauwerkspezifisch mit einem Stundensatz von 75 Euro eingebracht. Eine schwer zu kalkulierende Kostengröße. Leider muss man aber für LEADER-Gelder gewisse Leistungen fachplanerisch ausführen und beziffern.

Bei Variante 2 hätte der Markt die Fertigstellung gänzlich einer erfahrenden Fachfirma übertragen können. Ein Angebot dazu liegt schon längere Zeit in der Gemeinde vor. Für nur 8 000 Euro Mehrkosten ggü. der LEADER-Variante 3 wäre der Mehrwert in der absolut erfahrenen, kompetenten und zeitlich absehbaren Umsetzung zu erkennen gewesen. Wenn man es erkennen will!? Und selbst die professionelle aber im Verfahren (wie zeitlich) komplexere, LEADER-geförderte Var. 3 hätte nur 23 000 Euro an Mehrkosten gegenüber dem jetzt vorliegenden Beschluss aufgeworfen.

Natürlich war und ist das Argument "unklare Haushaltslage 2018" nicht vom Tisch zu wischen. Die unklare Situation bei den Straßenausbaubeiträgen erschwert den aktuellen Haushaltsüberblick ganz erheblich. Aber dieses Argument müsste auch für Bürgermeister Robert Herold als "Herr der Tagesordnung" vorhersehbar gewesen sein. Man hätte zumindest im Vorgriff die notwendigen Zahlen aufbereiten können. Auch ein Zuwarten bis zur baldigen Haushaltsdebatte wäre denkbar gewesen. Das ist aber nicht geschehen und auch mit der Leitung der Flowtrail-Gruppe, uns und/oder TOPONEO gab es vor der Sitzung keine Rück- und Absprachen. Diese Form der Zusammenarbeit können wir nicht nachvollziehen.

Weit über 200 Arbeitsstunden hat das Team um Torsten Auth bereits eingebracht; ganz ohne jegliche Aufwandsentschädigung. Darüber hinaus wurde ein Crowdfunding über die Raiffeisenbank initiiert. Auf diesem Weg sollen mindesten 5 000 Euro wieder über Spenden für eine Refinanzierung eingebracht werden. D.h.: Tendenziell hätte man für Var. 3 nur 18 000 Euro zusätzlich bereitstellen müssen; Var. 2 wäre für ein Mehr von 31 000 Euro zu haben gewesen.

Bei allen Varianten waren 39 000 Euro an Materialkosten (Erde und Holz) ausgewiesen. Ein rein kalkulatorischer Faktor (insbesondere für LEADER). Die Erdbeschaffung hätte man aus unserer Sicht kostengünstig bewerkstelligen können. Die Zusicherung von Gemeindeholz lag schon schon vor; ebenso wie die Zusicherung der kostenfreien Sägeleistung durch ein Sägewerk in der Nähe.

Über 50 000 Euro flossen einst alleine in die Planung des Heizkraftwerks. Für quasi den gleichen Betrag hätte man den Flowtrail erschaffen können - nicht nur auf Planunterlagen! Über 120 000 Euro verbuddelte der Markt einst in den HAB-Net-DSL-Ausbau; im Wesentlichen zur Unterstützung eines Förderprogramms für umliegende Gemeinden - der Nutzen für Burgsinn steht heute noch in keinem Verhältnis. Im Gemeinderat wird einfach mit zweierlei Maß gearbeitet. Während man unsere Zahlen anzweifelt, werden andere Posten schlichtweg durchgewunken. Auch unsere Zahlen stammen aus vorliegenden Angeboten und waren mit TOPONEO abgestimmt. An anderer Stelle sorgt man sich augenscheinlich nicht um Gelder! Wir nehmen das zur Kenntnis! .... Und hoffentlich nicht nur wir!