Anderes Vorgehens i.S. Feuerwehr wäre gut und nötig gewesen!
Die Würfel sind jetzt gefallen – auf dem Diska-Gelände soll jetzt die Planung für das neue Feuerwehrgerätehaus umgesetzt werden. Eine im Grunde auch für uns längst überfällige Entscheidung. Nun ist mit knapper Mehrheit von 8:7 Stimmen eine Grundstückswahl demokratisch getroffen und auch wir wenden unseren Blick nun in die Zukunft. Aber deshalb müssen wir den Weg bis zu dieser Entscheidung nicht vergessen. Denn aus unserer Sicht ist das Vorgehen deutlich zu kritisieren.
Schon alleine deshalb, weil es in der gesamten Projektplanung bis heute zu fragwürdigen Abläufen gekommen war. Angefangen von einem Ingenieursvertrag ohne Grundstück und einer abstrakten Gerätehausplanung. Einige Wochen später musste es dann plötzlich eine konkrete Planung auf einem konkreten Grundstück sein. Alles zunächst mit der Begründung, man könne ansonsten auch die Anschaffung des neuen Einsatzfahrzeugs nicht fortführen. Doch Behördenschreiben oder Belege aus Richtlinien wurden dem Marktgemeinderat zu keinem Zeitpunkt vorlegt. In einer Presseerklärung forderten wir einst mehr Information und Mitwirkung mindestens im Bauausschuss ein. Der tagte nach unserer öffentlichen Kritik auch am 26. Oktober 2018.
Absprachen aus Bauausschuss bewusst missachtet!
Gemeinsam legte man am 26. Oktober nachweislich fest, man wolle mit einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aus mindestens den Ausschussmitgliedern und Vertretern der Feuerwehr eine Bewertung aller Grundstücke in Form einer Bewertungsmatrix vornehmen. Zufallig - oder doch eher bewusst - war das entsprechende Ausschussprotokoll bis zur Sitzung am 19. Februar 2019 noch nicht geschrieben und damit als Fakt einsehbar. Getagt hatte diese Arbeitsgruppe zu keiner Zeit. Auf diese Missachtung der Ausschussvereinbarung in der Sitzung angesprochen, konnte Bürgermeister Robert Herold keine nachvollziehbare Antwort geben. Und zu unserer großen Überraschung interessierte sich auch sonst niemand im Gemeinderat für diesen Umstand. Auch die Presse druckte es nicht ab. Unfassbar - eigentlich! Davon ausgehend, dass Herold durchaus den Unterschied zwischen einer Arbeitsgruppe mit Arbeitsauftrag und einer Gemeinderatsitzung kennt, kann man hier kein Versehen mehr annehmen und muss bewusstes Handeln unterstellen. Doch warum? Frühzeitig hatte Herold bereits mit Erwerb der Diska-Fläche diesen Platz als neuen Standort der Feuerwehr öffentlich favorisiert. Hatte man bei einer fundierten Matrix schlichtweg Sorge über das Ergebnis? Schon am 26. Oktober wollte man eigentlich die Fläche neben dem Bauhof am liebsten vom Tisch haben. Doch der Ausschuss sah dies anders. Auch wir! Und selbst der Feuerwehrkommandant erkannte im zurückliegenden Spätsommer noch wenig Sinn an einer Planung in der Diska-Ecke. Heute, eine Besprechung innerhalb der Feuerwehr später, kommt auch der Kommandant plötzlich zu einer anderen Auffassung.
Doch werfen wir einen Blick auf den Faktentisch des Entscheidungsabend: Da lag eine Einschätzung und Bewertung der Feuerwehr. Diese hatte sich mit 18 Mann/Frau beraten und fünf Kriterien relativ weich differenziert bewertet. Von der Verwaltung her hatte man Stellung zur Bauleitplanung und Erschließung bezogen. Bereits vor Wochen hatten wir dem Kommandanten eine recherchierbare Bewertungsmatrix als Beispiel für ein fachlich breites Herantreten an die Thematik übergeben. Viele Kriterien werden dort zusammengefasst und nehmen nach unterschiedlichen Gewichtungen ihrer Einfluss auf den Erfüllungsgrad. Verwendung: Fehlanzeige! Doch selbst die weiche Bewertung der Feuerwehr erbrachte bei ehrlicher Betrachtung einen Gleichstand zwischen Diska-Gelände und dem (ungewollten) Bauhof-Gelände. Eindrucksvoll belegte die Beratung das Problem der Gewichtungen nahezu bei jedem Redebeitrag und auch gute, neue Bewertungsansätze kamen zur Sprache; so z.B. MGR Ernst Müller zur Brandrisikobewertung oder MGR Christian Gutermuth zu denkbaren Synergien.
Am Ende verweigerte sich aber eine dünne Mehrheit um Bürgermeister Robert Herold einer tieferen, breiteren und einem besseren Nachweis zugänglicheren Untersuchung. Mit 7:8 Stimmen sah man nicht einmal Anlass zumindest die beiden Favoriten (Bauhof und Diska) gemeinsam tiefer zu differenzieren. Zumindest dies hatten wir nochmals in der Sitzung vorgeschlagen. Die gleichen 8:7 Stimmen votierten dann auch für den Diska und gegen den Bauhof. Mit anderen Worten: Die Diska-Befürworter verhinderten die andernorts normale und eigentlich auch absolut nötige und verantwortungsvolle Bewertung beider Grundstücke in einer Matrix. Warum? Was hätte man in vier Wochen verloren? Wir schlossen und schließen auch heute nicht aus, dass bei einer solchen Bewertung durchaus auch das Diska-Gelände obsiegt hätte. Aber dann eben belegt, methodisch nachgewiesen und für die Öffentlichkeit verständlich. Aber was in jeder Firma und vielerorts auch in Rathäusern alltäglich ist, brauchen wir in Burgsinn ja nicht.
Für uns belegt gerade auch das dünne Ergebnis eindrucksvoll das Problem einer Entscheidungsfindung fernab einer fundierten Faktenlage. Und auch für die Feuerwehr ist das Ergebnis nur mit einem ergebnisorientierten Blick schön. Erfreulicher und auch in der öffentlichen Debatte besser wäre eine deutliche Mehrheit als Rückhalt und Anerkennung gewesen. Wir sind uns sicher: Hätte man die letzten Monate gemeinsam und strukturiert ein Ergebnis erarbeitet, wäre die Diskussion anders verlaufen und die Planung wäre insgesamt schon weiter.
Und mit einem Blick auf den Gesamtkontext fragen wir uns: Was bitte ist "Pillepalle"? Wer entscheidet was "Pillepalle" ist? Die Antwort ist recht einfach. Für uns gehört "Pillepalle" aber einfach dazu und ist oftmals auch erforderlich und notwendig!
B26n - Verkehrsbelastung für Burgsinn?
Vielerorts ist es Thema: Ist die B26n ein Fluch oder ein Segen für den Landkreis? Muss mit einer Zunahme der Verkehrsströme im Sinngrund gerechnet werden? Und wie muss die B26n im Zusammenwirken mit der neuen Rienecker Umgehung gesehen werden? Am 17. September haben wir in der Sitzung des Marktgemeinderat aktuelle Zahlen und Prognosen angefragt. Damit haben wir das - aus unserer Sicht - nicht ganz unwichtige Thema auf den Arbeitszettel des Bürgermeisters gehoben.
Aus eigenen Recherchen wollen wir hier einen Link zur allgemeinen Info aus der projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung stellen:
Am 19. Juli wurde der Kreistag über den Projektstand informiert. Die Präsentation dazu finden man zum downloaden unter dem nachfolgenden Link:
https://www.b26neu.de/details/kreistagssitzung-vorstellung-verkehrsgutachten.html
Darin wird als Ausgangslage eine Verkehrsbelastung in den Sinngrund von 5000 Fahrzeugen angenommen; davon 300 Lkws über 3,5 Tonnen täglich. Die Zahlen beruhen auf u.a. Verkehrserhebungen in 2015. Unklar lässt die Präsentation, ob dabei bereits das Verkehrsgutachten zum Neubau der Rienecker Umgehung berücksichtigt wurde.
Die Prognose für 2035 geht von einem geringen Anstieg auf 5200 Fahrzeuge aus. Doch unter der Zunahme von 200 Fahrzeugen sollen alleine 100 Lkws über 3,5 Tonnen mehr in den Sinngrund rollen. Demnach soll jedes 2. Mehrfahrzeug ein Lkw sein; ausgehend von 24 Stunden ca. alle 15 Minuten ein Lkw. Durch den Wegfall des Rienecker Nadelöhrs setzen wir mal hinter diese Zahlen ein Fragezeichen. Sicher ist nur: Das Nadelöhr ist nun in Burgsinn am Rienecker Tor und in der Ortsdurchfahrt.
Wir müssen uns also auch in Burgsinn mit dem Thema befassen. Den Vorhabenträgern und Durchführern müssen wir zeitnah unsere Befürchtungen mitteilen und Grenzmarken sowie Abhilfemaßnahmen an- und absprechen. Es reicht nicht aus nur die direkten Anliegergemeinden zu informieren. Wir wollen in diesem Thema weiter pro aktiv am Ball bleiben und nicht erst auf das "Kind im Brunnen" warten.
Nebenbei angemerkt: Nahezu unmittelbar an diesem Nadelöhr plant der Bürgermeister den Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Wir hatten diesen - aus unserer Sicht schweren Fehler - schon an anderer Stelle ausreichend thematisiert.
Die Mannschaft zur Kommunalwahl 2020
Aufstellungsversammlung zur Kommunalwahl 2020
Entwicklung und Kommunalpolitik lebt vom belebt werden! Es braucht eine Mannschaft und keine Einzelspieler! Es braucht Ideen, Debatte, Engagement und Miteinander! Dafür steht unser Team!
"Burgsinn liegt im Herzen des Sinngrunds ... und liegt uns am Herzen!"
Diska war zentrale Idee in der Ökomodellregion
Der Beschluss mit 8:7 Stimmen für ein Feuerwehrgerätehaus auf dem Diska-Gelände hat auch Auswirkungen auf die Bewerbung der Sinngrundallianz zur Ökomodellregion Bayern. Zwei Vorschläge unserer Wählergemeinschaft finden sich in der Bewerbung wieder: "Bio-Informationszentrum Sinngrund (BIS)" und Nahversorgungs- und Erzeugerkonzept "Bio-Bus."
Beide Themenvorschläge versuchen nicht nur in Burgsinn eine Versorgungslücke zu schließen. Der Wegfall des Diska-Marktes trifft den Ortskern und alle dort fußläufig einkaufende Sinngründer schwer. Insbesondere für ältere Menschen war dies ein günstiger Anlaufpunkt für alltägliche Einkäufe. Mit dem BIS wollten wir den Leerstand mit Fördermittel (LEADER/Allianz) umwandeln. Mit einem kleinen Erzeugermarkt hätten Bio-Erzeuger ihre Produkte vermarkten und lagern können. So wäre auch die Nahversorgungslücke bei einzelnen Erzeugnissen geschlossen worden. Und auch ausreichend Platz für das Management der Modellregion mit Schulungsräumen (Kooperation FOS/BOS) und Lehr-/Infotafeln rund um das Thema "Bio" für Interessierte und touristische Gäste wäre vorhanden gewesen. Auch Aktionen in der Vorweihnachtszeit rund um den zentralen Verkauf von Bio-Christbäumen wären denkbar gewesen.
Der Bio-Bus hätte das Erzeuger-Angebot zu bekannten Standzeiten in die Allianzgemeinden und darüber hinaus gefahren. Insbesondere außerhalb des Sinngrunds hätte der Bus auch mit Werbemittel ganz nebenbei unsere Region und Produkte beworben.
BIS muss Feuerwehrgerätehaus-Planung weichen - eine Entscheidung auch gegen ein denkbares (kleines) Nahversorgungskonzept!
Die Entscheidung über die Bewerbung steht noch aus. Doch wünschen sich alle Akteure der Sinngrundallianz (bis auf Aura) bekanntlich eine Annahme. Wir haben bei der Entscheidung über das Feuerwehrgerätehaus auf den Inhalt der Bewerbung (BIS) vergeblich hingewiesen. Schade, wenn man so mit zentralen Inhalten in Bewerbungen umgeht und in aktuelle Bewerbungen eingreift. Unsere Präferenz, das neue Feuerwehrgerätehaus angepasst neben dem Bauhof entstehen zu lassen ist allgemein bekannt. Leider unterlagen wir in der Abstimmung.
Ideen anderer Parteien/Wählergemeinschaften zur Ökomodellregion sucht man in der Bewerbung übrigens vergeblich. Wahrscheinlich auch ein Grund für solche Ergebnisse.
Auszug aus der Bewerbung: